Wildtier des Jahres: Der Westeuropäische Igel

Igel (Bild: Gibe, CC BY-SA 3.0)

 

Während eines Grillabends beobachtet die Familie einen Igel, der über den Rasen läuft und nach Regenwürmern, Schnecken und Insekten sucht. Dies ist eine Gelegenheit das Leben eines Igels einmal näher zu betrachten. Er ist in der Dämmerung und nachts aktiv. Als ausgewachsenes Tier wird er etwa 30 cm lang und bis zu 1,5 kg schwer. Vorder- und Hinterläufe besitzen je fünf Zehen mit kräftigen Krallen. Sein charakteristisches dichtes Stachelkleid wird von verstärkten Körperhaaren gebildet. Jeder der etwa 7000 Stacheln ist in eine Muskelschicht eingebettet und richtet sich auf, wenn der Igel sich bei Störungen einrollt. Sein kräftiges Gebiss besteht aus spitzen Zähnen und es ermöglicht ihm auch feste Insektenpanzer zu knacken. Als Nahrungsopportunist ernährt er sich von Regenwürmern, Schnecken, kleinen Fröschen, jungen Eidechsen und nestjungen Mäuse. Im Herbst sieht man Igel auch an überreifem Fallobst. Für das Obst selbst interessierten sie sich jedoch weniger als für die Schnecken und Insekten, die davon angezogen werden.

 

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Igel zum Wildtier des Jahres 2024 gekürt, um über die Bedürfnisse dieses bekannten Sympathieträgers zu informieren. Mit seinen dunklen Knopfaugen orientiert sich der Igel in der Landschaft, auch das Gehör und der Geruchssinn sind gut ausgebildet. Er nutzt Lebensräume von den Tallagen bis in den subalpinen Bereich. Als Kulturfolger trifft man ihn häufig in Hausgärten und Parks an. Einmal auf die Straße gelangt, sind gerade Jungigel oft nicht in der Lage, die Bordsteine wieder zu erklimmen und werden dann das Opfer von Motorfahrzeugen.

 

Igel leben im Jahresverlauf überwiegend als Einzeltier. Beide Geschlechter begegnen sich nur zum Zwecke der Fortpflanzung von April bis Anfang August. Nach einer Tragzeit von 32-36 Tagen werden die Jungen geboren. Hierfür hat das Weibchen in dichtem Gebüsch oder in Reisighaufen ein Nest aus trockenem Gras, Moos und Blättern zusammengetragen. Die Wurfgröße beträgt 2-7 Junge. Junge Igel sind anfangs noch nackt und blind. Ihre wenigen Stacheln sind anfangs noch weich. Nach etwa 4 Wochen sind sie Igel im Kleinformat, Augen und Ohren sind geöffnet und sie begleiten ihre Mutter bei der Nahrungssuche. Nach weiteren 8 Wochen werden sie selbständig und sie verlassen ihre Mutter. Nach 10 Lebensmonaten werden sie geschlechtsreif. Das durchschnittlich erreichte Lebensalter beträgt etwa 3 Jahre.

 

Der Igel ist nur scheinbar sehr wehrhaft. Iltis, Marder, Fuchs und Waschbär, sowie größere Greifvögel stellen ihm mit Erfolg nach. Allzu oft wird er von Flöhen, Milben, Zecken, Lungen- und Darmwürmern geplagt. Von November bis März wird Winterschlaf gehalten. Rechtzeitig vor Wintereintritt legen die Igel an geschützten Stellen, z.B. unter umgestürzten Bäumen, Reisig- und Laubhaufen ihre Winternester an. Meist werden mehrere Nester angelegt, um Alternativen bei einem möglichen Verlust zu haben. Während des Winterschlafes wird der Stoffwechsel drastisch heruntergefahren und die Körpertemperatur sinkt bis auf einstellige Werte. Atmung und Herzfrequenz werden ebenfalls stark abgesenkt. Die im Herbst angelegten Fettreserven werden bis zum Frühjahr verbraucht. Reichen diese nicht aus, so verhungert das Tier während des Winterschlafes. Dies betrifft besonders untergewichtige Jungtiere.

 

Der Braunbrustigel ist in West- und Mitteleuropa verbreitet und erreicht den Süden Skandinaviens. In Osteuropa ist eine andere Art unterwegs: der Nördliche Weißbrustigel.

 

Um den Igeln das Überleben zu erleichtern, sollte der Einsatz von Pestiziden, z.B. Schneckenkorn unterbleiben. Reisig- und Laubhaufen sind gute Tagesschlafplätze oder sogar geeignete Winterquartiere. Schächte und Teiche sollten einen Ausstieg haben oder abgedeckt sein. Mähroboter können bei Nachtbetrieb Jungigel verletzen und sollten daher nur tagsüber laufen. Dies alles sind Maßnahmen, damit der Igel noch lange in unseren Gärten eine Lebensgrundlage findet.

 

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