Der Moselapollo-Falter - Schmetterling des Jahres 2024
Wenn man vom Apollofalter spricht, so entsteht vor dem inneren Auge des kundigen Zuhörers das Abbild dieses besonderen Schmetterlings. Er besitzt eine Flügelspannweite von 60 bis 75 mm. Die Grundfärbung seiner Flügel ist ein strahlendes Weiß. Auf der Oberseite der Vorderflügel zeigen sich fünf große schwarze Flecken im oberen Drittel. Die Flügel sind am Rand und zum Körper hin leicht schwarz schattiert. Die Hinterflügel besitzen im Randbereich jeweils zwei rote Flecken, deren Zentrum leicht aufgehellt ist und durch einen feinen schwarzen Rand eingerahmt wird.Der Körper ist dunkel gefärbt und ebenfalls dunkel behaart. Die am Ende leicht verdickten Fühler sind relativ kurz. Der Falter besitzt einen einrollbaren Rüssel.
Der Apollofalter wird in seinem recht großen Verbreitungsgebiet in zahlreiche Unterarten aufgegliedert und der Moselapollo ist eine davon. Der Apollofalter besiedelt Lebensräume vom Hügelland bis in den alpinen Bereich. Man findet ihn von Südwest- und Mitteleuropa über den Balkan bis an den Kaukasus. Im Osten verläuft das Verbreitungsgebiet durch Südsibirien bis an die Küsten des Stillen Ozeans. In Europa wird die Verbreitung im Norden durch die skandinavischen Länder begrenzt. Selbst in Nordamerika werden zusagende Biotope besiedelt.
Heute zeigt die Art einen dramatischen Rückgang. Man findet die Art in Deutschland nur noch in wenigen voneinander isolierten größeren Vorkommen, so an der mittleren Mosel, der Fränkischen und Schwäbischen Alb sowie im Altmühltal. Der Falter ist wegen seiner Seltenheit in Deutschland geschützt.
Der Schmetterling fliegt vom Mai bis in den August. Die Eier werden einzeln oder in kleinen Gruppen auf der einzigen Futterpflanze für die Raupen der weißen Fetthenne abgelegt. Die Raupe überwintert voll entwickelt in der Eihülle und schlüpft erst bei zusagenden Temperaturen im folgenden Frühjahr. Sie ist tiefschwarz gefärbt mit zahlreichen kurzbehaarten warzigen Erhebungen auf der Haut. An den Flanken befindet sich je eine Reihe von punktförmigen roten Flecken. Nach wenigen Wochen verpuppt sich die Raupe in einem lockeren Gespinst unter Steinen, in Mauerritzen oder an geschützten Stellen in niedriger Vegetation. Nach etwa 4 Wochen schlüpft der Falter.
Der dramatische Bestandszusammenbruch der Art lässt sich beispielhaft in Südwestdeutschland darstellen. Um 1900 waren noch mehr als 60 Vorkommen bekannt, heute sind davon nur wenige kleinere Vorkommen an der oberen Donau und ein großes Vorkommen auf der Schwäbischen Alb übrig. Ursache für diese Entwicklung ist die intensivere Landnutzung an den Hängen der Flusstäler durch Weinbau, der Einsatz von mineralischen Düngern und Pestiziden. Die Aufgabe der Nutzung und Pflege der benachbarten blütenreichen Kalkmagerrasen nahm den Faltern die Nahrungsgrundlage.
Die Unterschutzstellung von Biotopen des Apollofalters ist nur dann bestandsfördernd, wenn die Flächen nicht verbuschen und durch gebietsfremde Baumarten wie die Robinie zuwachsen. Die Fetthenne ist eine konkurrenzschwache Pionierpflanze, die Beschattung nicht verträgt. Inzwischen haben sich verschiedene Interessengruppen gebildet, die gezielt solche Biotope offenhalten. Winzer haben sich zusammengetan mit dem Ziel,·auf den Einsatz von Insektiziden zu verzichten. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Verinselung der heutigen Restvorkommen durch die große Entfernung zueinander. Ein Austausch zwischen den Populationen ist oft nicht mehr möglich, was zu genetischer Verarmung führt und die Bestände zusätzlich schwächt. Um den Apollofalter in Deutschland zu erhalten, sind also große Anstrengungen erforderlich.
Die Vorstandschaft
Termine
19.07.2025, 18:00 Uhr
Sommerversammlung und Grillfest der Aktiven
Vereinsheim, ORNIKA-Halle
12.09.2025
VDW-Bundestagung
Münster
17.10.2025, 19:00 Uhr
Herbstversammlung
Vereinsheim, ORNIKA-Halle
Kontakt
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Bad Mingolsheim e.V.
1. Vorstand Bertold Stahl
Ewald-Renz-Str. 17
76669 Bad Schönborn