Baum des Jahres 2022: Die Rotbuche

Buchenwald (Bild: Dr. Silvius Wodarz Stiftung)

Die Dr. Silvius Wodarz Stiftung hat mit der Rotbuche eine äußerst bekannte Art zum Baum des Jahres gewählt.

 

Es ist notwendig gleich zu Beginn einige Begriffe klarzustellen: Die Rotbuche wird wegen des rötlichen Tons ihres Holzes als solche bezeichnet. Häufig werden Kulturformen der Buchen mit auffälligen, fast schwarzroten Blättern als Einzelbäume in Gärten und Parks gepflanzt. Sie werden als Blutbuchen bezeichnet. Hain- oder Weißbuchen besitzen ein helles, fast weißes Holz und gehören systematisch zu den Birkengewächsen.

 

Bereits vor der letzten Eiszeit war die Rotbuche einmal die bestandsbildende Baumart in den europäischen Wäldern. Sie wurde aber von den vorrückenden Eismassen auf Standorte in Südosteuropa abgedrängt. Heute ist sie immer noch dabei, ihr ehemaliges Verbreitungsgebiet erneut zu besiedeln. Die Verbreitung dieser subatlantisch-mediterranen Art reicht von Westfrankreich bis nach Ostpolen. Im Norden reicht die Verbreitung von Südengland, Südskandinavien bis in das Baltikum. Im Süden ist die Art in Nordspanien, Norditalien und im Balkan bis in die Karpaten nachzuweisen. Sie wächst auf mäßig feuchten bis frischen, durchlässigen, mehr oder weniger kalkreichen tiefgründigen, leicht lehmigen Verwitterungsböden. Der Winter sollte mild und regenreich sein. Besiedelt werden Standorte von der Ebene bis in die Bergregionen. Charakteristisch für Buchenwälder ist eine artenreiche Krautschicht, die noch vor dem recht späten Blattaustrieb der Buchen zur Blüte gelangt. Junge Sämlinge verfügen über eine hohe Schattenverträglichkeit.

 

Auch im Alter ist die Rinde der Bäume noch glatt und grau bis graubraun gefärbt. Die Winterknospen sind mit hellbraunen Hüllblättern umgeben, schlank und werden mit dem Laubaustrieb abgestoßen. Die jungen Blätter sind anfangs noch kurz seidig behaart. Im Jahresverlauf geht diese Behaarung verloren. Die Blattränder sind gewellt aber ganzrandig.

 

Nach 60 bis 80 Jahren erreichen die Bäume die Geschlechtsreife. Sie sind getrenntgeschlechtlich einhäusig. Die Blüten erscheinen mit dem Blattaustrieb in den Blattachseln der Neutriebe. Die Buche ist ein Windbestäuber. Im Herbst öffnet sich der Fruchtbecher und entlässt jeweils zwei dunkelbraune, glattschalige, dreikantige Nüsschen, die von Wildschweinen, Schalenwild, Vögeln und Mäusen gerne gefressen werden. Im nächsten Frühjahr keimen die Nüsschen mit zwei oberseitig glänzendgrünen Keimblättern. Ihr Rand ist gewellt und unterseitig sind sie weiß gefärbt.

 

Der Zunderschwamm verursacht an älteren Bäumen oft Kernfäulnis. Die Buche ist empfindlich gegenüber Rauchgasemissionen. Auch lange Trockenphasen mit hohen Temperaturen machen der Buche zu schaffen, was an sonnenexponierten und ohnehin eher trockenen Lagen besonders auffällt. Vorzeitiger Laubfall oder das Absterben von Teilen der Krone können die Folgen sein.

 

Im Reinbestand kann die Rotbuche Stammdurchmesser bis zu 2 m erreichen. Hier ist die Krone hoch angesetzt und mit dem astfreien Stamm wächst gutes Wertholz heran. Die Rotbuche erreicht im Alleinstand in Parks und Gärten eine Höhe von bis zu 40 m. Die Äste setzen hier schon tiefer an und der Baum bildet eine ausladende, imposante Krone. Angepflanzt werden häufig Selektionen, die sich durch eine besondere Färbung der Blätter oder durch außergewöhnliche Wuchsformen auszeichnen.

 

Das Holz der Rotbuche besitzt unter feuchten Umweltbedingungen keine Dauerhaftigkeit und wird daher nur im Innenbereich eingesetzt. Es hat eine leicht rötliche Tönung, ist zäh, elastisch und lässt sich gut bearbeiten. Es findet vielfältigen Einsatz in der Möbelindustrie.

 

In Baden-Württemberg stellt die Rotbuche noch einen Anteil von etwa 20% an der Laubwaldfläche und ist mit Abstand die häufigste Laubbaumart. Eine Gefährdung der Art ist damit ausgeschlossen. In den Gemeindewaldflächen von Bad Schönborn ist ihr Anteil ebenfalls hoch. Hier finden wir auch heute noch – allen voran im Pfarrwald - mächtige Exemplare.

 

Die Vorstandschaft

Termine

19.07.2025, 18:00 Uhr

Sommerversammlung und Grillfest der Aktiven

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

12.09.2025

VDW-Bundestagung

Münster

17.10.2025, 19:00 Uhr

Herbstversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

Aktueller Vereinsflyer
Flyer VuN.pdf
PDF-Dokument [3.1 MB]

Kontakt

Verein der Vogel- u. Naturfreunde

Bad Mingolsheim e.V.

1. Vorstand Bertold Stahl

Ewald-Renz-Str. 17

76669 Bad Schönborn

 

Schreiben Sie uns an ornika@gmx.de

oder nutzen Sie das Kontaktformular.

Besucherzähler