Die Kreuzotter – Reptil des Jahres 2024

Kreuzotter (Bild: Zdeněk Fric, CC BY-SA 3.0)

 

Die Kreuzotter zählt zur Verwandtschaft der Vipern und ist die einzige Giftschlangenart, die in Mitteleuropa weiter verbreitet ist. Sie reagiert aber nur aggressiv, wenn sie überrascht wird. Das gebissene Körperteil des Beutetiers schwillt an. Obwohl ein Biss für einen Erwachsenen nicht lebensgefährlich ist, sollte immer ein Arzt konsultiert werden.

 

Die Verbreitung der Kreuzotter reicht von Großbritannien, Mitteleuropa, Südskandinavien und Osteuropa bis an die Pazifikküste. Schwerpunkte in Europa sind die Alpen, die Karpaten und die Gebirge des Balkans. Es ist das größte Verbreitungsgebiet aller Schlangenarten.

 

Es gibt eine große Vielfalt an Farbvarianten von Grau- und Brauntönen bis hin zu gänzlich schwarz oder kupferrot gefärbten Tieren. Bei den meisten Kreuzottern ist das charakteristische breite und dunkle Zickzack-Band ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Schlangenarten.

 

Die Kreuzotter ist eine recht kleine Schlange mit gedrungenem Körperbau. Ausgewachsene Männchen erreichen etwa 50 cm Körperlänge, die Weibchen etwa 60 cm. Der Kopf ist vom Körper wenig abgesetzt. Die Augen besitzen eine kupferfarbene Iris und die schwarze Pupille steht senkrecht. Die Männchen erscheinen aus der Winterruhe im März, zwei Wochen vor den Weibchen. Mit sogenannten Kommentkämpfen tragen die Männchen die Hierarchie vor Ort aus und die Paarung folgt dann Ende April bis Mitte Mai. Nach einer Tragzeit von 8-10 Wochen werden 4-15 junge Schlangen geboren. Unmittelbar nach der Geburt arbeiten sie sich aus der pergamentartigen Eihülle heraus und sind dann sofort selbständig. Als Nahrung dienen kleine Frösche nestjunge Mäuse und kleine Eidechsen, die mit dem Einsatz der Giftzähne erlegt werden. Die Geschlechtsreife tritt nach 3-5 Lebensjahren ein. Ab Oktober schreiten die Schlangen zu ihrer Winterruhe. Überwinterungsorte sind unter umgestürzten Bäumen, Steinhaufen oder Erdhöhlen anderer Tiere. Die Kreuzotter nutzt im Jahresverlauf reichstrukturierte Biotope, die Sonnenplätze, ausreichend Nahrung sowie Winterquartiere bieten.

 

Natürliche Feinde der Kreuzotter sind neben Mardern und Füchsen, Greifvögel, Störche, Reiher und Rabenvögel, die vor allem den jungen Schlangen nachstellen. Wildschweine können die Alttiere während der Winterruhe erbeuten.

 

Im Vergleich zu anderen Reptilien bevorzugt die Kreuzotter eher kühle und feuchte Lebensräume, die aber trotzdem offene Bereiche mit Sonnenplätzen bieten. So ist sie in Mitteleuropa vor allem in Mittelgebirgen sowie Moor- und Heidegebieten zu finden. In den letzten 100 Jahren sind in Deutschland 70 Prozent der Vorkommen erloschen. Hauptursachen sind die Veränderungen in der Landnutzung: Heideflächen und Magerrasen wurden aus der Nutzung genommen und sind verbuscht oder gar bewaldet. Wichtige Biotopstrukturen für die Kreuzotter sind verlorengegangen. Straßen stellen Barrieren dar. Die freie Landschaft wurde für den Tourismus erschlossen. Ständige Störung ließ die Tiere abwandern. Noch heute werden Tiere aus Unkenntnis getötet. Es ist notwendig, durch Öffentlichkeitsarbeit in Schulen, Natur- und Wandervereinen mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Tierwelt zu schaffen.

 

Größere Vorkommen der Kreuzotter gibt es noch im Schwarzwald, der Schwäbischen Alb, in Oberschwaben und dem Allgäu. Hier ist es notwendig, ein geeignetes Biotopmanagement zu erarbeiten und Wanderkorridore einzurichten.

Ob die Kreuzotter jemals in unserer Region vorkam, ist aufgrund der Lebensraumansprüche eher unwahrscheinlich. Frühere Berichte von Kreuzottern dürften wohl eher auf Verwechslungen mit der sehr ähnlichen Schlingnatter zurückzuführen sein. Diese ungiftige kleine Schlangenart besitzt ein ähnliches Rückenmuster, kann aber an den runden Pupillen erkannt werden und kommt vereinzelt noch im Kraichgau und an der Bergstraße vor.

 

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