Blume des Jahres 2018: Der Langblättrige Ehrenpreis 

Blütenstände des Langblättrigen Ehrenpreises (Bild: Christian Fischer, CC BY-SA 3.0)

 

Mit der Wahl des Langblättrigen Ehrenpreises soll auch auf einen gefährdeten Lebensraum in Europa, die naturnahen Flußauen­wiesen hingewiesen werden. Die Art stößt in Mitteleuropa an die Westgrenze ihres sibirisch-asiatischen Verbreitungsgebietes. Die Westgrenze reicht von Dänemark über das Niederrheingebiet und den Oberrheingraben bis an den Alpenraum, und reicht vom Balkan Nordanatolien bis an den Kaukasus. Im Norden zieht sich das Verbreitungsgebiet antlang der südlichen Ostseeküste, den baltischen Staaten bis nach Finnland. Zwischen dem 50. und dem 70. Breiten­grad reicht die heutige Verbreitung über ganz Sibirien bis an den Indischen Ozean und Japan. In den küstennahen Gebieten Norddeutsch­lands finden wir die Unterart des Langblättrigen Ehrenpreises var. maritima. Ebenso wird im Nordsibirischen Verbreitungsgebiet eine weitere Unterart var. borealis gefunden. Die wenigen inselartigen Nachweise 

an der Ostküste der USA sind auf Verschleppungen durch Menschen zurückzuführen.

 

Der Langblättrige Ehrenpreis ist eine ausdauernde Staude mit einer Wuchshöhe vom etwa einem Meter. Der nur im unteren Bereich verholzende Stängel ist rund um 
mit kurzen Härchen bestanden. Die scharfgesägten Stängelblätter sind kurzgestielt, 3 - 16 cm lang und bis zu 4 cm breit. Sie ste­hen gegenständig oder quirlständig sm Stängel. Die endständigen Blütenstände erscheinen ab Juli bis in den August. Es handelt sich um eine dichtblütige etwa 30 cm lange Ähre mit zahlreichen kleinen himmel bauen Blüten. Die vier kurzen häutigen Kelchblätter sind meist kurz bewimpert. Die vier blauen Blütenkronblätter sind sm Grunde zu einer kurzen RBhre 
verwachsen. Der Fruchtknoten ist oberständig und kahl. Die fädige Narbe und auch die beiden gestielten Staubbeutel überragen die un­gleichgroßen Blütenkronblätter nur um etwa 1 mm. Zur Reife platzt der Fruchtknoten im oberen Bereich auf und entlässt die sehr klei­nen, diskusförmigen Samen in großer Zahl. 

 

Die wenigen Einzelnachweise des Langblättrigen Ehrenpreises im Rheingraben und der Boden­seeregion sind jüngeren Datums, ältere Nachweise konnten aktuell 
nicht mehr bestätigt werden. Es muss daher angenommen werden, dass die wenigen heutigen Einzelfunde in Baden-Württemberg als sogenannte Gartenflüchtlinge angesehen werden müssen und nicht ältere übersehene Wildvorkommen darstellen. Heute geht man davon aus, dass die Art an ihrer mitteleuropäischen Westgrenze der Verbreitung schon immer selten gewesen ist und der Langblättrige Ehrenpreis etwa seit 1900 in Baden-Württemberg als ausgestorben angesehen werden muß. Ursächlich hierfür sind die tiefgreifenden und auf­wändigen Regulierungs- und Ausbauaßnahmen in allen großen Flusssystemen, sowie großflächige Entwässerungsmaßnahmen von Talauen zur landwirtschaftlichen Nutzung oder zur Bebauung bis an die Au­waldgrenzen heran. Es ist daher angebracht, die wenigen Vorkommen der Art zu erhal­ten und rechtlich abzusichern, da diese offenbar den Standortansprüchen der Art genügen. Die Art verträgt weder 
eine kontinuierliche Beweidung noch eine regelmäßige Mahd. Diese Beschränkungen sollte man bei dem Pflegemanagement der Standorte 
berücksichtigen.

 

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