Vogel des Jahres 2025: Der Hausrotschwanz
Seit 1971 kürt der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) alljährlich den Vogel des Jahres. Diese Ehre wird meist seltenen und bedrohten Vogelarten zuteil, um über ihre Gefährdung und Schutzmaßnahmen zu informieren. In den letzten Jahren haben es aber hin und wieder häufigere Vogelarten ins Rampenlicht geschafft – so auch in diesem Jahr.
Den Hausrotschwanz kann man heute fast überall in unseren Dörfern und Städten antreffen. Eigentlich ist er ein Bewohner von felsigen und schütter bewachsenen Gebieten – bis in die Gipfelregionen der Alpen. Aber er nutzt schon lange menschliche Siedlungen als Ersatzlebensraum und hat sein Verbreitungsgebiet damit deutlich erweitern können.
Hausrotschwänze werden etwa 13 bis 15 cm groß und zählen zu den Singvögeln. Männchen sind am Rücken grau sowie im Gesicht und an der Brust schwarz gefärbt. Weibchen und junge Männchen sind am ganzen Körper eher graubraun. Der Schwanz weist immer die namensgebende rostrote Färbung auf. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der Hausrotschwanz kann mit dem ähnlichen, aber selteneren Gartenrotschwanz verwechselt werden. Dieser ist zumindest bei den männlichen Tieren gut an der orange gefärbten Brust und der weißen Stirn zu erkennen. Die weiblichen Tieren unterscheiden sich durch einen etwas wärmeren, helleren Farbton von denen des Hausrotschwanzes.
Hausrotschwänze sind sehr aktiv und fast den ganzen Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt. Charakteristisch sind die aufrechte Haltung, das ständige Schwanzwippen und häufige Knicksen mit den Beinen. Der unverwechselbare Gesang wird im Frühjahr meist schon früh am Morgen von Hausgiebeln aus laut vorgetragen. Er besteht aus drei Strophen, wovon die mittlere besonders markant ist: sie wirkt kratzend und erinnert fast an ein mechanisches Geräusch.
Im Herbst ziehen Hausrotschwänze in den Mittelmeerraum und in den Nahen Osten, wo sie überwintern. Im Frühling kehren sie in die Brutgebiete zurück. In den letzten Jahren kann beobachtet werden, dass einzelne Vögel auch im Winter bei uns bleiben. Als Winterquartier dienen dann große Lagerhallen oder landwirtschaftliche Anwesen mit Viehhaltung. Dort kann der Hausrotschwanz auch im Winter Nahrung finden, die aus Insekten, Spinnen und anderen Kerbtieren besteht. Nur selten werden Beeren verzehrt, Sämereien oder andere pflanzliche Nahrung dagegen überhaupt nicht.
Zwar wird der Hausrotschwanz als ungefährdet eingestuft, ist aber trotzdem wie alle heimischen Vogelarten gesetzlich geschützt. Das Nest wird in Höhlen, Felsspalten oder Gebäudenischen gebaut. Übersichtliche, offene Gebiete werden bevorzugt – dichte Gehölzbestände dagegen gemieden. An neueren Gebäuden finden die Vögel kaum noch geeignete Stellen für den Nestbau. Bei der Modernisierung von Gebäuden werden nicht nur solche Nischen beseitigt, sondern hin und wieder sogar Nester samt Eiern oder Jungvögeln entfernt. Dies stellt einen Verstoß gegen geltendes Naturschutzrecht dar und ist zu unterlassen. Wer dem Hausrotschwanz helfen möchte, kann an einer geschützten Hauswand einen sogenannten Halbhöhlenkasten anbringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nistkästen ist er vorne etwa zur Hälfte offen und kann auch von Arten wie Zaunkönig oder Grauschnäpper genutzt werden. Darüber hinaus fördern naturnahe und insektenfreundliche Gärten nicht nur den Hausrotschwanz, sondern auch viele andere Tierarten.
Die Vorstandschaft
Termine
19.07.2025, 18:00 Uhr
Sommerversammlung und Grillfest der Aktiven
Vereinsheim, ORNIKA-Halle
12.09.2025
VDW-Bundestagung
Münster
17.10.2025, 19:00 Uhr
Herbstversammlung
Vereinsheim, ORNIKA-Halle
Kontakt
Verein der Vogel- u. Naturfreunde
Bad Mingolsheim e.V.
1. Vorstand Bertold Stahl
Ewald-Renz-Str. 17
76669 Bad Schönborn