Wildbiene 2024 – die Blauschwarze Holzbiene

Xylocopa violacea (Bild: Jürgen Busse, Arbeitskreis Wildbienen-Kataster)

Eine auffällige schwarzblaue Wildbiene, etwa in der Größe einer Hummel, fliegt mit einem vernehmbaren Summen von einer Blüte zur nächsten. Der ganze Körper ist von schwarzen Haaren bedeckt. Sie ist zwar groß aber völlig friedfertig.

 

Die Gattung der Holzbienen ist in den Tropen mit zahlreichen Arten vertreten. In Mitteleuropa finden wir nur drei davon, alle sind selten. Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) – auch Große oder Violette Holzbiene genannt - ist die häufigste dieser drei Arten. Sie besiedelt in Deutschland insbesondere das Rheintal bis an den Niederrhein, das Einzugsgebiet des Neckars mit seinen Nebenflüssen und das untere Maintal bis Würzburg. Genutzt werden warme, strukturreiche Biotope von der Ebene bis ins Hügelland. Sie erreicht in Mitteleuropa die Nordwestgrenze ihres Verbreitungsgebietes und ist eine der wenigen Wildbienenarten, die sich immer weiter ausbreitet. Das Hauptverbreitungsgebiet ist der östliche Mittelmeerraum. Als auffällige Art und Sympathieträgerin ist die Blauschwarze Holzbiene eine gute Botschafterin für viele unscheinbare Insektenarten mit ähnlichen Ansprüchen. Dies dürfte dazu beigetragen haben, dass sie vom Arbeitskreis Wildbienen-Kataster zur Wildbiene des Jahres gewählt wurde.

 

Die Holzbiene steht unter Naturschutz. Sie benötigt als Brutplatz Totholz, das sich am Beginn der Zersetzung befindet. Außerdem sollte es möglichst besonnt und trocken sein, damit es sich gut erwärmen kann. Diese Eigenschaften erfüllt vor allem stehendes Totholz, wie z. B. der noch stehende Stamm eines abgestorbenen Baumes. In diese Strukturen werden horizontale und vertikale Gänge genagt, an deren Ende die Brutzellen angelegt werden. Jede einzelne Brutzelle misst etwa 2 cm und wird mit einem Gemisch aus Pollen und Nektar ausgestattet und mit je einem Ei versehen. Anschließend verschließt das Weibchen die Brutzelle mit einer Querwand aus Holzspänen und dem eigenen Drüsensekret. Brutzellen werden während des ganzen Sommers angelegt. Die Entwicklung vom Ei zur Larve und Puppe bis zum fertigen Insekt dauert etwa 8-10 Wochen. Die Jungbienen schlüpfen noch im diesjährigen Herbst und überwintern in frostfreien Verstecken. Im nächsten Frühling beginnt die Flugzeit mit der Paarungszeit, danach schreitet das Weibchen zum Brutgeschäft. Nach den milden Wintern der letzten Jahre konnten die ersten Exemplare bereits im Februar beobachtet werden. Bei der Nahrungssuche werden bevorzugt die Blüten von Lippenblütlern und Hülsenfruchtarten aufgesucht. In Gärten scheint Blauregen die Holzbienen besonders anzuziehen.

 

Wie oben beschrieben haben Totholzstrukturen für die Anlage der Brutzellen eine besondere Bedeutung. Das Belassen von abgestorbenen Bäumen in unseren Gärten, Parks und Streuobstbeständen fördert nicht nur die Holzbienen, sondern viele weitere Insektenarten. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht werden zwar oftmals Äste entfernt werden müssen. Wenn aber zumindest der Stamm noch stehen bleiben darf, kann er für viele Jahre eine wertvolle Lebensstätte sein. Darüber hinaus profitiert die Holzbiene von Ackerrandstreifen und blütenreichen Säumen als Wanderkorridore. Artenreich blühende Gärten helfen nicht nur der Holzbiene, sondern noch vielen weiteren Wildbienen und Schmetterlingen.

In Baden-Württemberg findet die Violette Holzbiene in den verbliebenen Streuobstbeständen noch ausreichend Brutbäume. In Bad Schönborn kann man sie vor allem in den Obstwiesen, an sonnigen Waldrändern aber auch in naturnahen Gärten beobachten.

 

Die Vorstandschaft

Blauregen ist eine beliebte Nahrungsquelle der Holzbienen (Bild: CM)

Einladung zur Jahreshauptversammlung

Unsere Jahreshauptversammlung findet am Freitag, dem 03.05.2024, um 19:00 Uhr im Vereinsheim der ORNIKA-Halle statt. Hierzu sind alle Mitglieder sowie Interessierte herzlich eingeladen.

TAGESORDNUNG:
1.  Begrüßung und Eröffnung
2.  Totengedenken
3.  Jahresrückblick des 1. Vorsitzenden
4.  Jahresbericht des Schriftführers
5.  Kassenbericht
6.  Bericht der Kassenprüfer
7.  Berichte der Fachwarte
8.  Entlastung der Vorstandschaft
9.  Wahlen
10. Ehrungen
11. Verschiedenes (Anträge, Wünsche, Anregungen)

 

Die Vorstandschaft

Termine

03.05.2024, 19:00 Uhr

Jahreshauptversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

09.05.2024, 07:00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

Treffpunkt: Marktplatz Mingolsheim

Aktueller Vereinsflyer
Flyer VuN.pdf
PDF-Dokument [3.1 MB]

Kontakt

Verein der Vogel- u. Naturfreunde

Bad Mingolsheim e.V.

1. Vorstand Bertold Stahl

Ewald-Renz-Str. 17

76669 Bad Schönborn

 

Schreiben Sie uns an ornika@gmx.de

oder nutzen Sie das Kontaktformular.

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