Die Grasnelke – Blume des Jahres 2024

Grasnelken in einem Blumenbeet (Bild: CM)

 

Als Charakterart karger Sandwiesen ist die Grasnelke stark bedroht. Doch zugleich kann sie mit ihren hübschen, gut zu erkennenden Blüten als Botschafterin für diese besonderen Lebensräume werben. Die Loki-Schmidt-Stiftung hat sie daher zur Blume des Jahres gekürt.

 

Die Grasnelke wird als Sammelart geführt, da sich die einzelnen regionalen Sippen nur schwer voneinander unterscheiden lassen. Die Art erreicht in Nordwest-Europa die westliche Grenze ihres Verbreitungsgebietes. Sie besiedelt das Niederrheingebiet und die Küstenregionen an Nord- und Ostsee bis zu den baltischen Staaten. Im Binnenland sind die Nachweise selten geworden. Wir finden sie regional und vereinzelt in den europäischen Mittelgebirgen und von Niederösterreich bis in den Balkan. Wuchsorte sind trockene, nährstoff- und kalkarme, mäßig saure humose Sandböden von der Ebene bis ins Bergland.

 

Die Grasnelke überwintert als Rosettenpflanze und besitzt eine kräftige Pfahlwurzel. Die Blätter sind grasartig schmal und laufen spitz aus. Sie erreichen eine Länge bis 15 cm und der Blattrand ist oft bewimpert. Die Blütenköpfchen erscheinen im Frühsommer, folgernd bis in den Herbst und stehen endständig auf einem etwa 25 cm hohen kreisrunden Stängel. Unterhalb der Blütenköpfchen wird der Blütenstängel von etwa l cm langen häutigen Hochblättern röhrenförmig umfasst. Die Blütenköpfchen setzen sich aus 15-20 ungestielten Einzelblüten zusammen. Die Blütenkronblätter sind rot bis rosa, seltener weiß gefärbt. Der Kelch ist am Grunde röhrenförmig verwachsen und läuft fünfzipfelig aus. Die nur wenige Millimeter messenden Blütenkronblätter sind ebenfalls röhrig miteinander verwachsen. Die fünf Staubblätter überragen die Kronblätter nur wenig. Der Fruchtknoten ist oberständig und die Narbe fünfteilig ausgebildet. Er reift zu einem hartschaligen Nüsschen.

 

Lebensraum wilder Grasnelken in St. Peter-Ording (Bild: CM)

 

In Baden-Württemberg wird die Art nur noch an wenigen Orten nachgewiesen, so auf den Binnendünen im Rhein-Neckar-Raum. Einige kleine Vorkommen finden wir an Tauber und Main und im oberen Donautal. Aufgrund der Seltenheit ist die Art geschützt. Viele ältere Vorkommen von vor 50 Jahren können heute nicht mehr bestätigt werden. Verlustursachen sind Veränderungen am Standort: Nutzung als Ackerfläche, Bebauung, Aufforstung oder Nutzungsaufgabe mit anschließender Verbuschung. Die konkurrenzschwache Art reagiert empfindlich auf Nährstoffeintrag und Beschattung. Nur ein Schutz- und Pflegeprogramm für die verbliebenen Standorte könnte die Art vor dem endgültigen Verlust in Baden-Württemberg bewahren.

 

Aufgrund ihrer Anpassung an trocken-heiße Standorte wird die Grasnelke seit kurzem zur Begrünung von Dächern verwendet. Schon länger sind Grasnelken auch in Gärten und öffentlichen Grünanlagen anzutreffen. Dabei handelt es sich allerdings selten um Pflanzen des Wildtyps. Viel häufiger sind Kulturformen mit größeren und intensiver gefärbten Blüten.

 

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Vereinsheim, ORNIKA-Halle

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