Schmetterling des Jahres 2021:  Brauner Bär

Brauner Bär mit gespreizten Flügeln zeigt intensiv gefärbte Hinterflügel (Bild: Tlusťa, CC public domain)

Der Braune Bär ist ein Nachtfalter und gehört zu den Bärenspinnerarten. Seine Flügelspannweite beträgt etwa 6 cm. Er ist in ganz Europa vom südlichen Skandinavien bis in den nördlichen Mittelmeerraum verbreitet und besiedelt in einem breiten Streifen auch die gemäßigten Zonen Sibiriens bis nach Ostasien. Selbst in den klimatisch zusagenden Gebieten Nordamerikas ist er vertreten. Er besiedelt in diesem recht großen Verbreitungsgebiet lichte Laubwälder, Ödland, verbuschte Halden, Böschungen und Magerrasen von der Ebene bis in die Mittelgebirge.

 

Seine Flugzeit dauert von Juni bis August. Die Eiablage erfolgt im Herbst in sogenannten Eispiegeln, bestehend aus bis zu 100 Einzeleiern auf der Blattunterseite von Stauden und Sträuchern. Die jungen Larven überwintern in der Bodenvegetation und beginnen erst im Frühjahr wieder mit der Nahrungsaufnahme. Krautige Pflanzen und die Blätter von niedrigen Gebüschen werden genutzt. Die erwachsenen Raupen sind etwa 6 cm lang, schwarz gefärbt und tragen an den Körperflanken je Körpersegment eine Doppelreihe weißer punktförmiger Warzen. Sie sind dicht schwarz behaart und im vorderen Bereich sind die Haare rotbraun überhaucht. Die lange Behaarung schützt die Larven vor Fressfeinden. Noch im Sommer erfolgt die Verpuppung in einem dichten graubraunen Kokon in der bodennahen Vegetation. Die langen Haare werden in das Gespinst eingearbeitet.

 

Der Braune Bär ist ein sehr farbenprächtiger Nachtfalter. Die schokoladenbraunen Vorderflügel sind durch ein unregelmäßig verlaufendes, cremefarbenes Streifennetz in variable braune Felder aufgeteilt. Die Hinterflügel sind orangerot gefärbt. Zweireihig in einem Halbrund angeordnete dunkelblaue Flecken sind mit einer schwarzen schmalen Umrandung versehen. Die Farbgebung der beiden Flügelpaare ist individuell sehr variabel. Der Körper des Falters gliedert sich in Kopf, Mittelteil und Hinterleib. Der Kopf ist dunkelbraun behaart und trägt vorne die beiden Fühler, seitlich die beiden Facettenaugen und auf der Kopfunterseite die verkümmerten Mundwerkzeuge. Der ebenfalls braun behaarte Körper trägt die beiden Flügelpaare und die sechs Beine. Der Hinterleib ist kurz orangerot behaart und jedes Körpersegment besitzt oberseits eine schmale schwarzblaue Binde. Diese auffällige Färbung ist ein Warnhinweis an Fressfeinde: Vorsicht ich bin giftig oder ich schmecke sehr schlecht.

 

In Europa ist die Art noch in den zusagenden Lebensräumen vertreten, aber auch hier können viele ehemalige Vorkommen in jüngster Zeit nicht mehr bestätigt werden. Auch hat die Populationsdichte in der Fläche durch Biotopverluste erhebliche Einbußen hinnehmen müssen. Besonders das herbstliche Mulchen von Ruderalflächen führt zu erheblichen Verlusten der überwinternden Jungraupen. Ein abschnittsweises Vorgehen nach einem Pflegeplan kann für den Arterhalt sehr hilfreich sein. Die nächtliche Außenbeleuchtung im Siedlungsbereich fordert jede Nacht unter den Nachtfaltern viele Opfer, da sie bis zur völligen Erschöpfung die Lichtquellen umkreisen und dabei Opfer von Fledermäusen oder von insektenfressenden Vogelarten am nächsten Morgen werden. Durch technische Umrüstung kann hier Abhilfe geschaffen werden, wie dies vielerorts bereits geschehen ist.

In Baden-Württemberg ist die Art noch in vielen Naturräumen vertreten. Besonders in reich strukturierten Regionen wie in Bad Schönborn mit seinen Wiesen, Hecken und Gehölzgruppen in den Weinbergen kann man die Art noch hin und wieder als Raupe und mit etwas Glück auch als Schmetterling beobachten.

 

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Herbstversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

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