Schmetterling des Jahres 2018: Großer Fuchs 

Großer Fuchs sonnt sich (Bild: Alirdas CC BY-SA 3.0)

 

Diese Tagfalterart ist in ganz Europa bis in die Länder südlich des Mittelmeeres verbreitet. Ostwärts reicht das Verbreitungs­gebiet bis weit nach Mittelasien hinein. ln diesem großen Verbrei­tungsgebiet werden fast alle Naturräume von den Tallagen bis in die Mittelgebirge besiedelt. Besonders in Mitteleuropa ist aller­dings der Rückgang der Art sehr dynamisch. Viele ehemalige Mel­dungen können heute nicht mehr bestätigt werden und der Große Fuchs wurde daher als geschützte Art eingestuft.

 

Wie nur weni­ge Schmetterlingsarten überwintert die Art als Falter in Höhlen, Schächten, alten Gebäuden oder in Blockhalden. Der Falter fliegt daher schon im zeitigen Frühjahr und zur Nahrungsaufnahme werden blühende Schwarzdornbestände oder blühende Weidenarten aufge­sucht, weiterhin saugt der Falter an austretenden Baumsäften von verletzten Laubbäumen. Der Lebensraum des Falters sind frische Waldtäler, Waldränder, Lichtungen, Feldgehölze oder Streuobst­wiesen. Das Futter der Raupen sind die Blätter von Weidenarten, 
Pappeln und Steinobstarten.Ende April bis in den Mai legen die Weibchen ihre Eier in sogenannten Eispiegeln von jeweils 50 - 100 Stück an dünne Zweige der oben genannten Futterpflanzen. Die jungen Rau­pen leben zunächst gesellig in einem aus zusammengesponnen Nest aus Blättern und verlassen dieses zur Futtersufnahme erst nach der Dämmerung. Erst nachder letzten Häutung der Raupen trennen 
sich ihre Wege. Sie haben dann eine Körperlänge von von 50-55mm erreicht. Ihre Färbung ist ein dunkeles graubraun und die Haut ist mit sehr feinen gelblichen Punkten besetzt. Ein schmaler gelbbrauner Doppelstreifen befindet, sich auf dem Rücken. Je Körpersegment tragen sie jeweils mehrere sich verzweigende 
Chitindornen von wenigen Millimetern Länge.

 

Im Juni erfolgt die Verpuppung als eine dunkelbraune Stürzpuppe in der niederigen Strauchvege­tation. Nach mehreren Wochen schlüpft der Falter mit einer Spann­weite von ca. 55 mm. Nach einiger Zeit der Nahrungsaufnahme über­wintert er als fertiges Insekt. Vorder- und Hinterflügel besitzen auf ihrer Oberseite eine oran­genrote Färbung mit einem äußeren breiten dunkelen Rand in den regelmäßig kleine blaue Flecken eingearbeitet sind. Am oberen Rand der Vorderflügel zeigen sich drei größere schwarze Flecken, die sich mit kleinen gelblichen Flecken abwechseln. Etwa mittig darunter befinden sich 4 runde etwa gleichgroße ebenfalls schwar­ze Flecken. Die Hinterflügel tragen im oberen Bereich nur einen schwarzen Fleck der nach außen mit einem gelben Rand versehen ist. Der Körper ist wie bei allen Schmetterlingen in Kopf, Brustteil und Hinterleib unterteilt und ist dicht kurz behaart. Oben auf dem Kopf befinden sich die kolbig enden Fühler, seitlich die gro­ßen Facettenaugen und an seiner Unterseite der spiralig aufge­rollte Saugrüssel. 

 

Der starke Rückgang des Falters ist vorrangig durch die Intensivierung der Landnutzung in der Forst- und Landwirtschaft ver­ursacht. Eine gegliederte Strauchvegetation aus Weicholzarten fehlt heute allzuoft, wie auch strukturierte Mantelgesellschaften an den Waldrändern. Ein weiterer Lebensraum des Falters, die orts­nahe Streuobstwiese, wurde bei der Ausweisung von Bauland oft vollständig gerodet. Feldgehölze finden wir vielerorts in der ausgeräumten Landschaft kaum noch. Der Verlust dieser Landschaftsstrukturen haben entscheidend zu dem nachhaltigen Niedergang dieser Schmetter­lingsart beigetragen. Noch bekannte Vorkommen dieser Art sollten in ein langfristiges Überlebenskonzept eingearbeitet werden. Auch sollte eine grobe Bestansaufname für die Futterpflanzen der Raupen erhoben werden und im Forst sowie in der Feldflur sind Weichholzar­ten wieder zu dulden und nötigenfalls durch Neupflanzungen zu er­gänzen. Hiermit könnte dieser Schmetterlingsart wieder eine Chance gegeben werden. 

 

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