Höhlentier des Jahres: Der Feuersalamander

Feuersalamander (Bild: Se90, CC BY-SA 3.0)

Nachdem der Feuersalamander 2016 bereits Lurch des Jahres war, wurde er vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. zum Höhlentier des Jahres 2023 gewählt. Er ist wohl die am auffälligsten gezeichnete Lurchart in Europa und die einzige heimische Amphibienart, die lebendgebärend ist und kleine kiementragende Larven im Laichgewässer absetzt. Mit der Comicfigur "Lurchi" hat ein bekannter Schuhhersteller Generationen von Kindern erfreut. 

 

Der Feuersalamander ist in West- und Mitteleuropa, über Teile des Balkans bis Griechenland verbreitet. In Italien besiedelt er nur die Mittelgebirgsregionen. Es werden kühlfeuchte Laubmischwälder mit Quellfluren und schattigen Kleingewässern von der Ebene bis auf etwa 1000m ü. NN besiedelt.

Erwachsene Tiere messen 13-17 cm in der Länge und wiegen etwa 40-50 g. Die Männchen sind größer und schwerer als die Weibchen. Der runde Körper ist kräftig, der Kopf breit mit erhabenen Augen und endet stumpf in einem breiten Maul. Hinter den Augen befinden sich beidseitig gelbe Drüsenwülste, die bei erwachsenen Tieren ein Neurotoxin produzieren, das bei vielen Beutegreifern Vergiftungserscheinungen verursacht. Die Haut ist tiefschwarz und feucht glänzend, mit zahlreichen gelben Flecken, die individuell ausgeformt sind. Nur selten werden völlig schwarze oder gelbe Exemplare beobachtet.

 

Der Feuersalamander kann ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen. Er bevorzugt Temperaturen unter 18 Grad und eine Luftfeuchtigkeit über 85%. Deshalb ist er dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber versteckt er sich unter umgestürzten Bäumen, Steinhaufen oder unter Falllaub.

 

Feuersalamander erkundet seine Umgebung (Bild: Michael Linnenbach, CC BY 4.0)

 

Als Generalist ernährt sich der Feuersalamander von kleinen Schnecken, Regenwürmern, Insektenlarven und Käfern. Er hält Winterruhe von Oktober bis März. Die Überwinterungsquartiere ähneln den Tagesquartieren, liegen aber meist tiefer im Erdreich - oder eben auch in Höhlen. Bald nach der Winterruhe beginnt die Paarungszeit. Das Weibchen kann die Spermien mehr als ein Jahr funktionsfähig erhalten. Nach der Befruchtung entwickeln sich die grauschwarzen Larven im Weibchen bis zu einer Größe von 25 bis 35 mm. Pro Weibchen werden 30 bis 70 Jungtiere geboren. Die Larven entwickeln sich innerhalb weniger Monate bis zum fertigen Salamander. Die Geschlechtsreife wird nach 4-6 Jahren erreicht.

Der voll entwickelte Feuersalamander hat wegen seiner Giftdrüsen und der Warnfärbung nur wenige natürliche Feinde. Fuchs, Dachs oder Wildschwein vergreifen sich daher oft nur an Jungtieren.

 

Europaweit nehmen die Bestände des Feuersalamanders stark ab. Wesentliche Ursache ist das Zerschneiden von Lebensräumen durch Straßenbaumaßnahmen. Dadurch sind erhebliche Verluste im Verlaufe der Wanderung zu den Laichgewässern zu beobachten. Der Verlust von essentiellen Biotopstrukturen, wie saubere und kühle Laichgewässer sind eine weitere Ursache. In Planungsvorhaben sollten bekannte Wanderkorridore für Amphibien durch ein vernetztes Lebensraumkonzept ergänzt werden. Strukturen wie Totholz, Lesesteinhaufen sowie die Zugänglichkeit von natürlichen Höhlen und alten Bergwerksstollen schaffen notwendige Überwinterungsmöglichkeiten.

 

Seit wenigen Jahre kommt eine völlig neue Bedrohung hinzu: Der eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz: Bsal), auch "Salamanderfresser" genannt, löscht binnen kurzer Zeit die Populationen ganzer Landstriche aus. Was hiergegen getan werden kann, ist noch unklar und daher Gegenstand der aktuellen Forschung. Ein Zuchtprogramm wurde initiiert, um eine Reservepopulation in Menschenhand aufzubauen. Hier arbeiten Wissenschaftler und private Tierhalter eng zusammen. Damit wäre es in Zukunft möglich, den Feuersalamander in verwaisten Regionen wieder anzusiedeln.

 

Die Art steht bundesweit unter Schutz. In Baden-Württemberg ist der Feuersalamander weitverbreitet, dennoch sind die Bestände vielerorts rückläufig. In Bad Schönborn kann man den Feuersalamander noch antreffen, vor allem im Brettwald.

 

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