Rückblick: Vogelkundliche Wanderung

Blaukehlchen (Bild: Uwe Wilhelm)

An Christi Himmelfahrt hatten die Vogel- und Naturfreunde zur traditionellen vogelkundlichen Morgenwanderung eingeladen. So trafen sich morgens um 7 Uhr einige Naturinteressierte am Marktplatz, um anschließend gemeinsam nach Waghäusel zu fahren, wo noch weitere Vogelfreunde hinzustießen. Die dortige Wallfahrtskirche ist der perfekte Ausgangspunkt zur Erkundung eines der bedeutendsten Feuchtgebiete Baden-Württembergs. Das angrenzende Naturschutzgebiet Wagbachniederung beheimatet zahlreiche Wasservogelarten, die sonst im weiten Umkreis kaum zu finden sind.

 

Zu Beginn der Wanderung gab Herbert Geitner einen Rückblick in die Entstehungsgeschichte der Wagbachniederung mit ihren zahlreichen von Menschenhand geschaffenen Gewässern. Die meisten sind als Klärteiche der ehemaligen Zuckerfabrik angelegt worden und stellen heute mit den ausgedehnten Schilffbeständen für viele Wasservogelarten einen idealen Lebensraum dar. Interessanterweise war der bedeutende Sohn Mingolsheims Franz Josef Mone maßgeblich an der Gründung der Zuckerfabrik beteiligt.

(Bild: Uwe Wilhelm)

Bevor die ersten Wasserflächen erreicht wurden, konnten bereits etliche Arten beobachtet werden. Neben Turmfalke, Zilpzalp, Kuckuck und Blaumeise waren verschiedene Rabenvögel wie Dohle, Elster, Raben- und Saatkrähe zu sehen. Aus den zahlreichen Büschen und Bäumen waren mehrere Nachtigallen und Mönchsgrasmücken zu hören. Auch ein Zaunkönig trug von exponierter Warte seinen impulsiven Gesang vor.

 

Die erste größere Wasserfläche war von verschiedenen Entenarten wie Kolben-, Tafel- und Reiherente bevölkert. Daneben konnten aber noch Blässhühner und Haubentaucher gesichtet werden. Auf der gegenüberliegenden Ackerfläche waren neben Fasanen auch Kiebitze zu sehen, was besonders erfreulich ist. Denn die Brutbestände des Kiebitz haben landesweit in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen, aber hier scheint er noch zu brüten.

 

Kurz darauf erwartete uns ein echtes Highlight: Ein Blaukehlchen saß nur wenige Meter vom Weg entfernt auf einem Schilfhalm und schient die Sonne zu genießen. Der Gesang wurde nur leise vorgetragen, was sicher daran liegt, dass die Partnerin bereits brütet. Viele Vögel verhalten sich dann deutlich zurückhaltender, um keine Beutegreifer aufmerksam zu machen. Einige Schritte weiter war schon deutlich mehr Getöse: Etliche Lachmöwen brüteten auf Schilfbulten knapp über der Wasseroberfläche und haben sich dabei offenbar immer etwas zu erzählen. Daneben war ein Nest des Purpurreihers zu sehen, in welchem ein Elternvogel auf seine halbwüchsigen Jungen aufpasste. Diese seltene Vogelart brütet in Süddeutschland nur an wenigen Orten und die Wagbachniederung gilt als eine der besten Beobachtungsstellen überhaupt.

 

Im weiteren Verlauf zeigten noch andere Arten, die man nicht überall sehen kann. So beispielsweise Neuntöter, Rohrammer und weitere Blaukehlchen.

 

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Wanderung und hoffen auf ein Wiedersehen bei nächster Gelegenheit.

Liste der beobachteten Vogelarten

 

Amsel

Bachstelze

Blässhuhn

Blaumeise

Dohle

Elster

Fasan

Gartengrasmücke

Graugans

Grünfink

Haussperling

Höckerschwan

Kanadagans

Kiebitz

Kolbenente

Kormoran

Kuckuck

Lachmöwe

Löffelente

Mauersegler

Mehlschwalbe

Mönchgrasmücke

Nachtigall

Neuntöter

Nilgans

Purpurreiher

Rabenkrähe

Rauschschwalbe

Reiherente

Ringeltaube

Rohrammer

Rohrweihe

Rothalstaucher

Saatkrähe

Schnatterente

Schwarzmilan

Singdrossel

Star

Stieglitz

Stockente

Tafelente

Teichrohrsänger

Türkentaube

Turmfalke

Weißstorch

Zaunkönig

Zilpzalp

Zwergtaucher

 

 

Termine

03.05.2024, 19:00 Uhr

Jahreshauptversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

09.05.2024, 07:00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

Treffpunkt: Marktplatz Mingolsheim

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