Außergewöhnliche Vogelbeobachtungen beim Muttergottesbild in Mingolsheim.

Bericht vom 31.01.2013 von Herbert Geitner

Kleiber und Kohlmeise am Futterhaus (CNM)

 

Es lag eine geschlossene Schneedecke auf der Landschaft. Darüber rieselte am frühen Morgen leichter Regen, der die Oberfläche des Schnees verkrustete und die letzten freien Flecken ebenfalls zufrieren ließ, die Temperaturen lagen bei Minus 2 Grad Celsius. Gegen Mittag wechselten sich Sonne und Wolken ab.

 

Dieser Sonntag lud zum Spaziergang ein. Das Ziel konnte für mich, an diesem Tag, nur das alte Muttergottesbild, am Rande des Bergwaldes in Mingolsheim sein. Denn am Abend zuvor wurde in der Monatsversammlung der Vogel- und Naturfreunde über erfreulich viele gefiederte Besucher berichtet, die an dem vom Verein dort betreuten Futterplatz derzeit zu sehen sind.

 

Vor allem war es ein Bergfink, der aus dem hohen Norden zu uns in den „warmen Süden“ angereist war, den auch ich beobachten wollte. Schon Jahre hatte ich in unserer Region keinen der buntgefärbten Vögel mehr gesichtet. Mit einem Fernglas bewaffnet erreichte ich, über die eisige Wanderstrecke des Unteren Bergweges und in einer zauberhaft zugeschneiten Natur, die Futterstelle beim Muttergottesbild. Am Rande des Bergwaldes wurde hier ein überwältigendes Erlebnis geboten. So viele Vögel konnte ich an diesem, schon seit Jahrzehnten eingerichteten Futterplatz, noch nie beobachten. Eine genaue Zählung der immer wieder durcheinander fliegenden und hüpfenden Individuen war unmöglich. Mit Hilfe des Fernglases konnte ich jedoch die vorhandenen Arten bestimmen und die teilweise nur ungefähre Anzahl der Vögel ermitteln.

 

Innerhalb einer halben Stunde wurden an dieser Futterstelle des Vereins der Vogel- und Naturfreunde, im Umkreis von ca. 10 m vom Futterhaus, folgende Vögel beobachtet:

 

Kohlmeise ca. 15 Vögel

Blaumeise ca. 10 Vögel

Sumpfmeise 2 Vögel

Rotkehlchen 1 Vogel

Kleiber 3 Vögel

Amsel 8 Vögel

Goldammer ca. 15 Vögel

Großer Buntspecht 1 Vogel

Buchfink ca. 15 Vögel

Grünfink ca. 10 Vögel

Feldsperling ca. 10 Vögel

Bergfink ca. 20 Vögel

 

Diese kleine Invasion der Bergfinken, die in Nordeuropa und Nordasien brüten, ist besonders erwähnenswert und erfreute mich besonders, da sie nur in mehr oder weniger großen Abständen unsere Region besuchen. Die Bergfinken sind etwa sperlingsgroß, mit rostfarbener Brust und Flügeldecken. Beim farbenprächtigen Männchen im Brutkleid ist der Kopf und Rücken glänzend schwarz gefärbt, im Winter bräunlich geschuppt. Das Weibchen ist etwas weniger kontrastreich gefärbt und kann gut unterschieden werden. Bei einigen der Bergfinken ist schon die Umfärbung zum Brutkleid zu erkennen. Im Sommer ernähren sich diese Finkenvögel von Insekten, im Herbst und Winter von Sämereien.

 

Ein Grünspecht ist zwar in der Nähe der Futterstelle auf einen dürren Ast geflogen, traute sich jedoch während meiner Anwesenheit nicht an den Futterplatz.

Erfreulich sind auch die zahlreichen Meisenknödel und Futterstäbe die von der vogelfreundlichen Bevölkerung zusätzlich, zum regelmäßig betreuten Futterhaus des Vereins, aufgehängt wurden. Den hungernden Vögel ist es egal wer die Futterspende angebracht hat.

 

Auch auf dem Heimweg waren noch zahlreiche Vogelarten in der abwechslungsreichen Feldflur unserer Gemarkung zu beobachten. Die Erhaltung der ökologisch wertvollen Streuobstwiesen und vor allem auch der alten Obstbäume ist jedoch der wichtigste Teil des Natur- und Artenschutzes. Denn hier können sich auch viele seltene Arten natürlich ernähren sowie Brut- und Nistmöglichkeiten finden.



Bilder am vereinseigenen Futterhaus vom Februar 2013

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