Der Schachbrettfalter - Schmetterling des Jahres 2019

Schachbrettfalter (Bild: Andreas Eichler - CC BY-SA 3.0)

Dieser Falter ist von Westeuropa und Südengland bis in das Baltikum verbreitet und erreicht in einem weiten Bogen das Kaspische Meer. Im Süden wird Nordspanien, Italien, der Balkan, Griechenland, die Nordtürkei bis an die Vorberge des Kaukasus besiedelt. Innerhalb dieses Verbreitungsgebietes bestehen im Westen und im Osten erhebliche Verbreitungslücken.

Besiedelt werden alle geeigneten Lebensräume vom Flachland bis etwa 1750m ü. NN. Der Lebensraum sind extensiv genutzte Wiesen und Weiden, Streuobstwiesen, Trockenrasen und Wacholderheiden. Als Ersatzlebensräume werden auch Hänge, Böschungen an Verkehrswegen, Abraumhalden und Ödländereien genutzt.

Die wichtigste Nahrungsgrundlage des Falters sind Korbblütler wie Flockenblumen und Disteln sowie Doldengewächse. Der Falter fliegt von etwa Juni bis August.

Seine Flügeloberseiten zeigen ein schachbrettartiges Muster aus dunkelbraunen bis schwarzen Flecken auf weißem Grund. Die Flügelunterseiten sind ähnlich gezeichnet wie die Oberseiten allerdings weitaus kontrastärmer. Auf den Unterseiten der Hinterflügel fallen mehrere schwarze und weiß gerandete Augenflecken auf, die sich zum Flügelrand hin halbkreisförmig anordnen. Die Flügelspannweite reicht von 3,5 bis 5,0 cm, wobei die Weibchen etwas größer sind als die Männchen. Beide Geschlechter sind gleich gezeichnet. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier recht wahllos auf feuchten bis wechselfeuchten Grasbeständen ab. Die schlüpfenden Junglarven überwintern und beginnen erst im März mit der Nahrungsaufnahme. Die Raupen sind hellgelb bis grün oder fahlgelb bis graubraun längsgestreift. Ihr Körper ist feinseidig behaart. Kopfende und Hinterende sind verjüngt und ausgewachsen sind sie nur wenige Millimeter breit und etwa 35 Millimeter lang. Nach mehreren Häutungen verpuppt sich die Larve in einem lockeren Gespinnst am Boden zu einer gelbbraunen Mumienpuppe.

 

In Baden Württemberg ist die Art zwar rückläufig, aber noch vielerorts anzutreffen. Auch hier ist die Intensivierung der Landnutzung die wichtigste Ursache für den Rückgang. Besonders in reinen Ackerbaugebieten konzentrieren sich die Vorkommen des Falters auf sogenannte Ersatzbiotope wie Böschungen an Verkehrslinien, Hochwasserdämme sowie Ödländereien. Die Nutzung dieser Ersatzbiotope sollte Anlass genug sein, die Pflege dieser Flächen den Erfordernissen des Erhaltes dieser Art anzupassen, d.h Mahd nicht vor Mitte Juli, um den Faltern nicht die Nahrungsgrundlage zu entziehen und den Jungraupen nicht die Versteckmöglichkeiten zu nehmen. Die gezielte Aussaat von einheimischen Wildpflanzen an Verkehrswegen, Böschungen und auf Ödländereien würde nicht nur dieser Art, sondern auch Wildbienenarten und anderen blütenbesuchenden Insekten eine Nahrungsgrundlage bieten. Für diese Flächen sollten angepasste Pflegepläne erarbeitet werden.

 

In Bad Schönborn kommt der Schachbrettfalter am ehesten in den Streuobstwiesen sowie an sonnigen, krautreichen Dämmen von Kraich- und Kriegbach vor. Auch in den von unserem Verein betreuten Streuobstwiesen kann man den Schachbrettfalter antreffen. Die späte Mahd auf unseren Flächen lässt viele Pflanzen zur Blüte kommen, Samen ausreifen und trägt somit zu einer reichen Insektenvielfalt bei.

Schachbrettfalter auf Blüte (Bild:Leviathan 1983 - CC BY-SA 3.0)

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