Die rostrote Mauerbiene - Insekt des Jahres 2019

Paar der Rostroten Mauerbiene (Bild: André Karwath - CC BY SA 2.5)

Bereits im April kann man die 7-12 Millimeter große Mauerbiene als Blütenbesucher beobachten. Sie ähnelt der heimischen Honigbiene, ihr Körper ist allerdings stärker behaart als bei dieser. Seitlich am Kopf befinden sich die beiden Komplexaugen, die sich aus vielen Einzelaugen zusammensetzen. Zusätzlich besitzt sie auf dem Scheitel die im Dreiecksverbund angelegten Punktaugen die das Insekt bei der Orientierung im Raum entscheidend unterstützen. Weiterhin befinden sich auf der Stirn die nur wenige Millimeter langen und mehrfach gegliederten Fühler. Die paarigen Oberkiefer an der Kopfunterseite sind kräftig ausgebildet. Aus Unterkiefer und der Unterlippe bilden sich die leckend-saugenden Mundwerkzeuge Am Brustteil befinden sich die drei mehrfach gegliederten Beinpaare und auf dem Rücken die beiden häutigen Flügelpaare, die durch die sog. Adern stabilisiert werden und durch die kräftigen Flugmuskeln im Brustabschnitt bewegt werden. Der Hinterleib beherbergt die Organe für die Verdauung sowie das schlauchförmige Herz, das als durchgehender Strang bis in den Kopf hineinreicht. Am Ende des Hinterleibes befinden sich die Geschlechtsorgane. Die Sauerstoffversorgung wird wie bei allen Insekten durch ein fein verästeltes Tracheensystem sichergestellt.

Die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) ist mit mehreren Rassen in ganz Europa und Südskandinavien bis weit nach Osteuropa hinein verbreitet. Im Süden begrenzt Nordafrika und der Nahe Osten das Verbreitungsgebiet. Man findet sie oft als Kulturfolger in der Nähe der menschlichen Siedlungen, wo Mauerfugen und verschiedene Hohlräume als
Nistplätze ausgesucht werden. Bereitgestellte Schilfrohrmatten oder hohle Pflanzenstängel werden als Nisthilfen bereitwillig angenommen. Es wird eine Vielzahl an blühenden Stauden, Büschen, und Bäumen, wie Weißdorn, Eiche. Weißbuche, Ahornarten oder Obstbäume als Quelle für Pollen oder Nektar angenommen. Das Weibchen versorgt die Brut alleine. In den Pflanzenstängeln werden die Brutzellen als sogenannte Linienbauten angelegt. In größeren Hohlräumen werden die Brutzellen haufenförmig angelegt. Nach Entwicklungsabschluss verpuppt sich die Larve noch in der Brutzelle in einem Kokon. Der Schlupf erfolgt erst im nächsten Frühjahr. Das Weibchen legt etwa 30 bis 50 Eier, je nach Angebot an Nistmöglichkeiten und der Ergiebigkeit der Nahrungsgrundlage.

Jeder Gartenbesitzer kann durch das Anpflanzen von frühblühenden Zwiebelgewächsen, einheimischen Stauden und Gehölzen und das Anbieten von Nisthilfen diese anspruchslose Art in seinem Garten ansiedeln. Zugleich ist es eine gute Gelegenheit, Kinder und Jugendliche mit Naturbeobachtungen vertraut zu machen.
In Baden-Württemberg besiedelt die rostrote Mauerbiene geeignete Lebensräume von der Ebene bis auf 1.000. Landeshöhe und ist aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit im Südwesten noch nicht gefährdet. 

Termine

03.05.2024, 19:00 Uhr

Jahreshauptversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

09.05.2024, 07:00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

Treffpunkt: Marktplatz Mingolsheim

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