Baum des Jahres 2012 - Die Lärche

Die Europäische Lärche ist die einzige heimische Nadelbaumart, die vor dem Winter all ihre Nadeln verliert. Etwa 10 Lärchenarten, welche alle sommergrün sind, finden wir in der Taiga und den Gebirgen der Nordhalbkugel. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Europäischen Lärche sind die Gebirgswälder der Alpen, Sudeten, Karpaten und der Hohen Tatra. Hier findet man sie in Höhen von 800 bis 2.400 m ü. NN. Bei 800 m noch von Fichte und Bergkiefer dominiert, nimmt mit zunehmender Höhe auch der Anteil der Lärche kontinuierlich zu, um dann ab etwa 1.800 m die vorherrschende Baumart zu sein. Ihr Lebensraum sind vergleichsweise niederschlagsarme, sommerwarme und winterkalte Standorte. Sie wächst bevorzugt auf mittel- bis tiefgründigen, nährstoffreichen, lehmigen Verwitterungsböden aus Dolomit, Gneis oder Granit. Ihr effizientes Wurzelsystem ermöglicht es der Lärche jedoch, sich auch auf flachgründigen Böden und Blockhalden einen festen Halt zu verschaffen.

 

Sie erreicht ein Alter von 600 bis 800 Jahren und erreicht dann eine Höhe von etwa 40 m und einen Stammdurchmesser von bis zu 2 m. Die gleichmäßig aufgebaute Krone besitzt einen durchgängig geraden Stamm. Die Rinde der jungen Triebe ist gelblich grau und verfärbt sich mit zunehmendem Alter dunkel. Die Rinde des Stammes ist etwa 10 cm dick, von graubrauner Färbung und tief gefurcht. Die Nadeln sind ca. 25 mm lang, weich und pinselartig angeordnet. An den Zweigen bilden sich durch den jährlichen Neuaustrieb der Nadeln charakteristische Kurztriebe.

 

Im Alter von 20 bis 30 Jahren werden die Bäume geschlechtsreif. Die Lärche ist einhäusig, d.h. es gibt männliche und weibliche Blüten an einem Baum. Kurz vor dem Nadelaustrieb bilden sich an den vorjährigen Trieben die weiblichen Zapfen. Sie sind länglich oval, etwa 2-4 cm lang und und sitzen aufrecht auf den Zweigen. Anfangs noch purpurn gefärbt werden sie übers Jahr allmählich grün, bis sie im Herbst verholzt und dunkelbraun sind. Im Frühjahr reifen die geflügelten Samen, welche gut durch den Wind verbreitet werden. Alte Zapfen können noch über Jahre als sog. Mumien am Baum verbleiben.

 

Das Holz der Lärche ist sehr dauerhaft und begehrt. Das nur wenige Zentimeter dicke Splintholz ist hell gefärbt. Das rötlich braune Kernholz besitzt eine hohe Dichte und Festigkeit bei gleichzeitig hoher Elastizität. Es ist von vielen feinen Harzkanälen durchzogen, wodurch die Haltbarkeit erhöht wird. Es ist damit die Holzart der Wahl für den Außenbereich. Im Innenbereich findet es Verwendung bei der Furnierherstellung für den Möbelbau oder zur Wandvertäfelung. Der Harzgeruch ist angenehm aromatisch.

 

Wegen der genannten Qualitäten wird die Lärche bereits seit dem 16. Jahrhundert forstlich genutzt. In den Forsten des norddeutschen Tieflandes wird allerdings die Japanische Lärche oder Hybriden mit der europäischen Schwesterart verwendet. Diese vertragen das maritime Klima besser und haben zudem eine hohe Zuwachsleistung. Die Umtriebszeit der Hybriden beträgt etwa 150 Jahre.

 

Die Lärchenbestände in Baden-Württemberg sind allesamt nicht urwüchsig, sie entstammen ebenfalls Forstkulturen. Dies trifft selbst auf die wenigen Bestände im Hochschwarzwald zu. Die Europäische Lärche ist recht empfindlich gegenüber Emissionen aus Industrie und Verkehr, weshalb man sie in Ballungsräumen kaum findet. Dennoch sind Lärchenarten aufgrund ihrer besonderen Erscheinung beliebte Solitärbäume in Parkanlagen. Auch in den Gärten Bad Schönborns kann man einige wenige Exemplare sehen. In unseren Wäldern findet man die Lärche am ehesten im Bereich des Waldparkrings. Doch mit der begrüßenswerten Umwandlung zu naturnahen Waldgesellschaften, wird die Lärche in unserem Raum zunehmend seltener zu sehen sein.

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