Baum des Jahres 2025: Die Roteiche

Typisch spitzgelappte Bätter der Roteiche (Bild: Hladac, CC BY-SA 4.0)

In Deutschland kürt die Dr. Silvius Wodarz Stiftung den Baum des Jahres. Für 2025 fiel die Wahl auf die Amerikanische Roteiche (Quercus rubra). Ausschlaggebend waren ihre ausgeprägte Klimaresilienz, ihr gutes Wachstum auf trockenen Standorten sowie ihre mögliche Rolle als robuste Zukunftsbaumart.

 

In Mitteleuropa sind nur wenige Eichenarten heimisch, während in den atlantisch geprägten Regionen Nordamerikas zahlreiche Arten vorkommen. Die Roteiche wächst dort bevorzugt auf sandig-humosen, mäßig fruchtbaren Böden und übersteht sommerliche Trockenphasen zuverlässig. Sie zeigt solide Holzzuwächse, kann bis zu 500 Jahre alt werden und erreicht Höhen von etwa 50 m. Im Alter bildet sie eine stark verzweigte, aufstrebende Krone von zylindrischer Form.

Vor rund 350 Jahren wurde die Roteiche nach Europa eingeführt. Anfangs fand sie vor allem in dendrologischen Sammlungen sowie in Parks von Königs- und Fürstenhäusern Platz, wo sie wegen ihrer intensiven Herbstfärbung geschätzt wurde. Aufgrund ihrer Industriefestigkeit ist sie inzwischen auch ein wertvoller Bestandteil des Stadtgrüns. Seit etwa 100 Jahren dient sie zudem als Mischbaumart bei Wiederaufforstungen von der Ebene bis in die Mittelgebirge. In reinen Kiefernbeständen wird sie gelegentlich in Streifen eingebracht, da sie als schwer entflammbar gilt und so eine gewisse Leitfunktion bei Waldbränden übernehmen kann.

 

Merkmale

Die Rinde junger Roteichen ist glatt und beginnt erst im späteren Lebensalter aufzureißen. Die Blätter stehen wechselständig und verlieren ihre anfängliche feine Behaarung im Verlauf der Vegetationsperiode. Sie sind in vier bis sechs spitz auslaufende Lappen gegliedert, bis zu 12 cm lang und bis zu 8 cm breit.

Die Roteiche fruchtet erstmals im Alter von 30 bis 50 Jahren und ist getrenntgeschlechtlich einhäusig. Die Blüten erscheinen zusammen mit dem Laubaustrieb: Die männlichen Kätzchen hängen gehäuft am Anfang des Jahrestriebs, während die weiblichen Blüten in den Blattachseln der Neutriebe sitzen. Daraus entsteht eine tönnchenförmige, glattschalige braune Eichel, die im unteren Bereich in einem Becher steht.

 

Früchte der Roteiche (Bild: Botaurus, public domain)

Holz

Das Holz der Roteiche besitzt einen schmalen hellen Splint und ein dunkleres Kernholz. Es wird vor allem als Furnier in der Möbelindustrie geschätzt. Aufgrund seiner geringeren Witterungsbeständigkeit gegenüber heimischen Eichenarten wird es überwiegend im Innenbereich eingesetzt – etwa für Parkett, Treppen und Wandverkleidungen.

 

Bewertung im Forst

Der forstliche Einsatz der Roteiche wird unterschiedlich bewertet. Waldbauer sehen in ihr eine wirtschaftliche Bereicherung, besonders auf nährstoffarmen Sandstandorten, auf denen sie akzeptable Zuwächse erbringt. Ökologen hingegen bemängeln, dass sie von der einheimischen Insekten- und Vogelwelt deutlich weniger genutzt wird als die hiesigen Eichenarten.

In Baden-Württemberg wird die Roteiche bei Aufforstungsarbeiten sowohl in der Ebene als auch im Mittelgebirge eingesetzt. Zudem dient sie als Solitärbaum in Parkanlagen, wo sie mit ihrer roten Herbstfärbung gefällt. Ihre Trockenresistenz und Industriefestigkeit machen sie zu einer geeigneten Baumart für das Stadtgrün und für die Begrünung ehemaliger Bergbauhalden. In Bad Schönborn ist sie vor allem auf den Sandböden der Lußhardt anzutreffen.

 

Die Vorstandschaft

 

Gemarkungsputzete: Viel Müll gesammelt

Die Vogel- und Naturfreunde haben bisher bei jeder Gemarkungsputzete mitgemacht, so auch in diesem Jahr. Bei recht durchwachsenem Wetter hat sich eine motivierte Gruppe von Aktiven an der ORNIKA-Halle eingefunden. Von dort aus sammelten wir am südlichen Ortsrand von Mingolsheim. 

Obwohl wir in diesem Gebiet regelmäßig Unrat entfernen, war die Ausbeute wieder beträchtlich. Allein zwei Mörtelkübel voll Glasflaschen und mehrere Säcke Restmüll sind schon erwähnenswert. Die kritischsten Funde waren aber sicherlich eine Tüte mit Batterien und ein nicht ganz leerer Behälter mit Fahrzeugöl. Am Ende kam einiges zusammen – ein gut gefüllter Autoanhänger mit Abfall, der nun ordnungsgemäß entsorgt wird.

Vielen Dank an alle, die dabei waren!

 

Die Vorstandschaft

Vogel des Jahres 2025: Der Hausrotschwanz

Männlicher Hausrotschwanz (Bild: Lorenz Haut)

Seit 1971 kürt der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) alljährlich den Vogel des Jahres. Diese Ehre wird meist seltenen und bedrohten Vogelarten zuteil, um über ihre Gefährdung und Schutzmaßnahmen zu informieren. In den letzten Jahren haben es aber hin und wieder häufigere Vogelarten ins Rampenlicht geschafft – so auch in diesem Jahr.

 

Den Hausrotschwanz kann man heute fast überall in unseren Dörfern und Städten antreffen. Eigentlich ist er ein Bewohner von felsigen und schütter bewachsenen Gebieten – bis in die Gipfelregionen der Alpen. Aber er nutzt schon lange menschliche Siedlungen als Ersatzlebensraum und hat sein Verbreitungsgebiet damit deutlich erweitern können.

 

Hausrotschwänze werden etwa 13 bis 15 cm groß und zählen zu den Singvögeln. Männchen sind am Rücken grau sowie im Gesicht und an der Brust schwarz gefärbt. Weibchen und junge Männchen sind am ganzen Körper eher graubraun. Der Schwanz weist immer die namensgebende rostrote Färbung auf. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der Hausrotschwanz kann mit dem ähnlichen, aber selteneren Gartenrotschwanz verwechselt werden. Dieser ist zumindest bei den männlichen Tieren gut an der orange gefärbten Brust und der weißen Stirn zu erkennen. Die weiblichen Tieren unterscheiden sich durch einen etwas wärmeren, helleren Farbton von denen des Hausrotschwanzes.

 

Der typische weiße Flügespiegel ist hier gut erkennbar (Bild: Lorenz Haut)

Hausrotschwänze sind sehr aktiv und fast den ganzen Tag mit der Nahrungssuche beschäftigt. Charakteristisch sind die aufrechte Haltung, das ständige Schwanzwippen und häufige Knicksen mit den Beinen. Der unverwechselbare Gesang wird im Frühjahr meist schon früh am Morgen von Hausgiebeln aus laut vorgetragen. Er besteht aus drei Strophen, wovon die mittlere besonders markant ist: sie wirkt kratzend und erinnert fast an ein mechanisches Geräusch.

 

Im Herbst ziehen Hausrotschwänze in den Mittelmeerraum und in den Nahen Osten, wo sie überwintern. Im Frühling kehren sie in die Brutgebiete zurück. In den letzten Jahren kann beobachtet werden, dass einzelne Vögel auch im Winter bei uns bleiben. Als Winterquartier dienen dann große Lagerhallen oder landwirtschaftliche Anwesen mit Viehhaltung. Dort kann der Hausrotschwanz auch im Winter Nahrung finden, die aus Insekten, Spinnen und anderen Kerbtieren besteht. Nur selten werden Beeren verzehrt, Sämereien oder andere pflanzliche Nahrung dagegen überhaupt nicht.

 

Zwar wird der Hausrotschwanz als ungefährdet eingestuft, ist aber trotzdem wie alle heimischen Vogelarten gesetzlich geschützt. Das Nest wird in Höhlen, Felsspalten oder Gebäudenischen gebaut. Übersichtliche, offene Gebiete werden bevorzugt – dichte Gehölzbestände dagegen gemieden. An neueren Gebäuden finden die Vögel kaum noch geeignete Stellen für den Nestbau. Bei der Modernisierung von Gebäuden werden nicht nur solche Nischen beseitigt, sondern hin und wieder sogar Nester samt Eiern oder Jungvögeln entfernt. Dies stellt einen Verstoß gegen geltendes Naturschutzrecht dar und ist zu unterlassen. Wer dem Hausrotschwanz helfen möchte, kann an einer geschützten Hauswand einen sogenannten Halbhöhlenkasten anbringen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nistkästen ist er vorne etwa zur Hälfte offen und kann auch von Arten wie Zaunkönig oder Grauschnäpper genutzt werden. Darüber hinaus fördern naturnahe und insektenfreundliche Gärten nicht nur den Hausrotschwanz, sondern auch viele andere Tierarten.

 

Die Vorstandschaft

 

 

Termine

17.10.2025, 19:00 Uhr

Herbstversammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

25.10.2025, 9:00 Uhr

Gemarkungsputzete

Treffpunkt: ORNIKA-Halle

Aktueller Vereinsflyer
Flyer VuN.pdf
PDF-Dokument [3.1 MB]

Kontakt

Verein der Vogel- u. Naturfreunde

Bad Mingolsheim e.V.

1. Vorstand Bertold Stahl

Ewald-Renz-Str. 17

76669 Bad Schönborn

 

Schreiben Sie uns an ornika@gmx.de

oder nutzen Sie das Kontaktformular.

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