Der Bergmolch - Lurch des Jahres 2019

Bergmolch-Männchen im Prachtkleid (Bild: Meyer/DGHT)

Der Bergmolch nutzt ein breites Spektrum an Lebensräumen, von den Tälern bis in die Berge. Er lebt in von Hecken und Gräben durchzogenen Wiesen, nutzt durch Gehölzgruppen strukturierte Landschaften und auch Laub- und Mischwälder. Selbst in Flachmooren kann man individuenreiche Populationen finden. Auch bei den Laichgewässern ist er recht anspruchslos: wassergefüllte Wagenspuren, Weiher und Teiche, ja sogar langsam fließende Gewässer werden angenommen.

 

Das Verbreitungsgebiet reicht im Norden von der Atlantikküste Frankreichs bis in das südliche Dänemark. Ganz Zentraleuropa wird bis an den Karpatenbogen und das pannonische Tiefland besiedelt. Man findet den Bergmolch auch auf dem Balkan bis in den Norden Griechenlands.

 

Die Männchen sind sehr farbenprächtig gezeichnet. Die Haut ist samtig stumpf und nicht glänzend. Die blaue Körperoberseite wird an den Flanken durch ein mehrreihiges Band von kleinen gelb umrandeten schwarzen Punkten auf blauen Untergrund von der leuchtend orangefarbenen Unterseite getrennt. Dieses Band aus kleinen Punkten zieht sich vom Schwanzansatz bis an den Kopf. Der Schwanz ist etwa halb so lang wie der Körper. Die Beine sind kurz, dunkelbraun gefleckt und besitzen kleine Zehen, die an ihren Enden verdickt sind. Der Kopf ist gedrungen und breit mit unten liegendem Maul. Die Augen sind erhaben seitlich am Kopf aufgesetzt. Zur Paarungszeit trägt das Männchen auf dem Rücken noch einen niedrigen Hautsaum, der abwechselnd gelblichweiß und schwarz gefleckt ist. Das Weibchen ist etwa 12 cm lang und damit etwas größer als das Männchen. Ihre Körperoberseite besitzt eine blaugrüne Grundfärbung über die sich eine dunkelbraune Netzzeichnung erstreckt. Ihre Körperunterseite ist ebenfalls hellorangerot gefärbt.

 

Der Bergmolch ist mit zwei bis drei Jahren ausgewachsen und geschlechtsreif. Männchen und Weibchen suchen im zeitigen Frühjahr das Laichgewässer auf. Nach der Paarung heftet das Weibchen einige Hundert Eier einzeln an Wasserpflanzen, Algenwatten oder Falllaub. Etwa nach 2-3 Wochen schlüpfen die anfangs 7-10 mm langen Larven. Sie atmen zuerst noch mit seitlich am Kopf liegenden Kiemen. Nach wenigen Wochen bilden sich zuerst die Vorderbeine und danach Hinterbeine. Ihr Ruderschwanz ist kräftig ausgebildet. Sie sind auf der Körperoberseite dunkel graubraun gefärbt und die Bauchseite besitzt bereits eine rötliche Farbe. Ihre Entwicklung ist etwa im September soweit abgeschlossen, dass sie nun vollständig mit den Lungen atmen. Die Nahrung der Larven sind Bachflohkrebse, Insektenlarven und kleine Wasserschnecken. Die Nahrung der Alttiere setzt sich aus Insekten und deren Larven zusammen. Asseln und kleine Regenwürmer werden ebenfalls gefressen.

 

Den Larven stellen im Laichgewässer räuberische Libellenlarven, Käfer und Fische nach. Die Alttiere können von Kleinsäugern, Ringelnattern, Reihern und Störchen erbeutet werden.

Bergmolch an Land (Bild: Kwet/DGHT)

Amphibien nutzen im Jahresverlauf verschiedene Lebensräume. Die Laichgewässer dienen von März bis Juni der Fortpflanzung. Die Sommerlebensräume sind feuchte Wiesen und Weiden mit artenreichem, krautigem Bewuchs. Als Überwinterungsquartiere dienen Hohlräume unter Baumstümpfen, Steinhaufen, große Grasbulten oder frostfreie Erdlöcher. Im Jahresverlauf legen die Tiere zwischen den einzelnen Habitatstrukturen mehrere hundert Meter zurück. Wird dieses Lebensraumarrangement durch Verkehrswege durchschnitten, kommt es regelmäßig besonders zur Laichzeit zu zahlreichen Verkehrsopfern. Daher ist es angesagt, an den betroffenen Verkehrswegen Unterquerungsmöglichkeiten für Amphibien einzurichten, um diese Verluste zu vermeiden. Die Art zählt heute noch zu den häufigsten heimischen Amphibien, obgleich ihre Populationsdichte stark rückläufig ist. Ursächlich ist der Verlust an fischfreien Laichgewässern sowie der Verlust an strukturreichen Landlebensräumen. Gräben sind oft verdolt und können damit als Wanderkorridore nicht genutzt werden. Daher sollten auch die Hecken mit vergleichbarer Funktion unbedingt erhalten bleiben. Wo intakte Wanderkorridore fehlen, sollten diese neu angelegt oder reaktiviert werden, denn nur dadurch ist der notwendige genetische Austausch zwischen den Teilpopulationen sichergestellt.

 

In Baden-Württemberg ist die Art von den Tallagen bis ins Bergland noch weit verbreitet. Auch in Bad Schönborn kann man Bergmolche antreffen, sogar innerorts. Wer einen naturnah gestalteten Gartenteich anlegt, kann auf eine Besiedlung durch Berg- und Teichmolche hoffen. Allerdings können die Molche sich nur erfolgreich fortpflanzen, wenn auf Fische verzichtet wird. Eine „wilde Ecke“, in der heimische Pflanzen wachsen dürfen, und ein Stein- oder Reisighaufen komplettieren den Molchlebensraum im eigenen Garten.

 

Termine

24.11.2023, 19:00 Uhr

Versammlung

Vereinsheim, ORNIKA-Halle

09.05.2024, 07:00 Uhr

Vogelkundliche Wanderung

Treffpunkt: Marktplatz Mingolsheim

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